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Tagung Donne della Chiesa. Prospettive in Dialogo.
Tagung Donne della Chiesa. Prospettive in Dialogo. 28.4.2015 in der Pontifica Università Antonianum, Rom.
Über dreihundert Personen, Mitglieder der franziskanischen Familie und anderer Orden und Gemeinschaften, sowie Laientheologinnen und –theologen aus dreißig Nationen nahmen an der von der Rektorin der PU Antonianum, Prof. May Malone und der Botschafterin Chiles am Heiligen Stuhl, Mónica Jiménez de la Jara einberufenen Tagung teil. Im globalen Auditorium mit Stimmen von Schweden bis Malavi, aus Nigeria und Kamerun, aus Amerika und Lateinamerika, aus Indien, China und von den Philippinen waren auch ein gutes Dutzend am Heiligen Stuhl akkreditierte Botschafter: Das Spektrum der Teilnehmenden machte deutlich, dass die Frage nach den Frauen in der katholischen Kirche nicht nur Europa sondern die Welt bewegt. In freundlicher Atmosphäre wurde offen geredet und diskutiert.
Für die Zukunft der Kirche, so wurde mehrfach betont, sei es von höchster Relevanz, dass die Stimmen der Frauen gehört werden und zwar unter Berücksichtigung ihrer Kontexualität und Diversität. Dies bedeute, dass Frauen auf allen Ebenen der Kirche (von der Pfarrei bis in die Kurialverwaltung) ihre Stimme erheben können müssten und auch wirklich gehört würden.
Das Thema Frauen in kirchlichen Führungspositionen, das wurde in den Diskussionsbeiträge klar, wird inzwischen weltweit diskutiert. Es geht um Partizipation auf den Führungs- und Entscheidungsebenen, es geht um Autorität und Verantwortlichkeit: Eine Kirche, deren Vitalität wesentlich von Frauen anhängt, könne es sich nicht leisten, auf 50 Prozent der Talente und Charismen zu verzichten. Die Kirche verfehle darüber hinaus ihren Evangelisierungsauftrag, wenn sie Frauen, in welcher Weise auch immer, aus diesem Auftrag ausschließt. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Führungspositionen von Frauen in der Kirche nicht von der Weihe abhängen, dass freilich dieses Thema noch keineswegs ausdiskutiert sei, trotz des in Sacerdotio sacramentalis gesetzten definitiven Schlusses dieser Debatte.
Für die Auseinandersetzung mit der Gender-Thematik und der "Gender-Ideologie" wurde eine Differenzierung gefordert zwischen Gendertheorien in ihrer Vielfältigkeit und einer radikalen Verengung des Begriffs auf die Frage der sexuellen Identität. Die Teilnehmenden betonten, dass die Genderdebatte offen und ohne Dämonisierung des Genderbegriffs erfolgen müsse.
AGENDA war mit der Vorsitzenden, Prof. Dr. Hildegard König, und mit Dr. Regina Heyder, der Vorsitzenden der Theologischen Kommission des KDFB, auf der Tagung präsent.
Hildegard König